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Die Suche nach dem indischen Gral

#36 Indien

Posted by on 14. Januar 2013

Indische Restaurants gibt es ja nahezu unendlich viele – nicht nur in Berlin, sondern vermutlich weltweit. Das macht die Auswahl natürlich nicht unbedingt leichter – wir wollten schließlich nicht bei irgendeinem Inder essen, sondern am liebsten beim besten der Stadt. Leichter gedacht als getan. Uns war jedenfalls bisher noch kein extraordinäres indisches Restaurant bekannt und auch Umfragen im Bekanntenkreis brachten zumeist ähnliche Antworten: “Ich kenne da einen, der ist ganz okay.” oder “Geht bloß nicht zu dem, der ist schlecht.” Doch einen richtig guten Inder schien niemand zu kennen. Als letzte Hoffnung befrug ich meinen Freund Steven – der ist schließlich Brite und moniert seit seiner Ankunft in Berlin, dass es kein vernünftiges indisches Essen in Deutschland gäbe und auch nichts scharf genug wäre. Und tatsächlich hatte er dann eine Empfehlung für uns, ein Laden, in dem es angeblich fast so wie beim Inder in Großbritannien schmecke. Das sollte uns Referenz genug sein und so machten wir uns mal wieder auf in den Prenzlauer Berg zu Khushi in der Kollwitzstraße. Als Experte für Indien begleitete uns diesmal Kaspar, der dort schließlich mal gelebt hatte.

Der erste Eindruck auf der Webseite hatte uns noch zweifeln lassen, ob es sich nicht vielleicht doch eher um einen Touristen-“Wir-machen-auch-Cocktails”-Pseudo-Inder handelte und auch vor Ort war der Zweifel nicht sofort zerstreut. Immerhin war es warm, trocken und gemütlich – und damit schon ein ziemlicher Gewinn gegenüber dem draußen herrschendem Schmuddelwetter. Auch Kellner und Karte wirkten durchaus positiv und glänzten durch Authentizität (Kellner) und Auswahl (Karte). Neben allerlei Getränken (letztlich sollten da sieben Gläser respektive Becher für drei Personen stehen) entschieden wir uns (trotz mangelnden Hungers) für die obligatorische gemischte Vorspeisenplatte und ein paar Pakoras vorweg. Zur Hauptspeise durften natürlich auch Naan und Bhatura nicht fehlen. Außerdem sollte es scharf sein. Ein Curry musste also her. Bas und ich entschieden uns also für Murgh Makhni und Paneer Jhalfreezi (als scharf ausgewiesenes Gemüse-Curry), während sich Kaspar für sein Tandoori Chicken an unseren Saucen bediente.

Sowohl Vorspeisen als auch Hauptgericht waren dann durchaus lecker und verdienen meiner Meinung nach das Prädikat “überdurchschnittlich”. Allerdings waren sie auch nicht herausragend gut und es gilt zu bemängeln, dass sie weder richtig scharf noch authentisch (lt. Kaspars Votum) waren. Das indische Bier dazu entsprach immerhin den Erwartungen, was leider auch nicht unbedingt zum Vorteil gereichte. Insgesamt sind wir jedoch mehr als satt geworden und schlecht geschmeckt hat es auf keinen Fall. Das Ziel, den besten Inder der Stadt zu finden, haben wir jedoch vermutlich verfehlt.

Khushi
Kollwitzstraße 37
http://www.khushi-berlin.de
Preis für 3 Personen: 64,- Euro

Originalität
Service
Auswahl
Qualität
Restaurant
Preis/Leistung

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