Wir verlassen langsam aber sicher Europa (es fehlen nur noch Bulgarien und Rumänien) und begeben uns in den Nahen Osten. Der “nächste” Osten, quasi der Einstieg in die arabische Küche für einen Großteil der Menschen in Deutschland, ist die Türkei. Überall gibt es Dönerbuden, jeder hat schon mal eine Falafel gegessen und die Frage “komplett, mein Freund?” lässt allen das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Die Türkei ist also nun an der Reihe. Und obwohl ich mir sicher bin (nicht unumstritten), wo der beste Döner gefunden werden kann (leider weit vor den Toren der Stadt), wollen wir ja die türkisches Essen in Berlin probieren. Also wohin? Wir wollen ja außerdem auch wenn möglich nicht in einem Imbiss, sondern einem Restaurant in die Atmosphäre des Landes eintauchen. Und Döner zählt ja nun auch nicht wirklich zu den großen Errungenschaften der anatolischen Küche, wurde es doch der Legende nach in Deutschland erfunden, genauer gesagt in Kreuzberg bei Hasir… Moment mal! Hasir ist doch ein Restaurant. . . Bingo!
Um genau zu bleiben muss man sagen: Hasir ist mehr als ein Restaurant. Allein auf der Adalbertstraße sind drei Läden mit diesem Namen zu finden und auch in anderen Bezirken breitet er sich aus. Aber zurück nach Kreuzberg und der Restaurant-Frage. “Hasir Burger” scheidet direkt aus (offensichtlich). Bleiben Hasir (das Originalhaus) und direkt neben an Hasir Ocakbasi für das wir uns wegen des Holzkohlegrills entschieden.
Schnell einen Tisch auf dem Bürgersteig ergattert (hervorragend geeignet die babylonische Sprachvielfalt der vorbeidrängenden Menschen zu untersuchen) und die Karte studiert. Eine große Auswahl, bei den Hauptspeisen recht fleischlastig, und dazu noch eine Empfehlungskarte. Essen auszusuchen ist nicht immer einfach. Wir haben uns letztendlich für zwei Vorspeisen (Schafskäse und Aubergine/Knoblauch…) entschieden sowie zwei verschiedene “Lammspießgerichte” (die echten Namen habe ich mir leider weder notiert noch gemerkt). Die Vorspeise waren in Ordnung und überraschenderweise waren die Hauptspeisen optisch identisch. Auch geschmacklich traten die Pistazienkerne, die meinen Spieß würzen sollten, kaum (gar nicht?) hervor. Ein wenig ernüchternd war es schon, das Erlebnis beim “Original”. Einzig am Efes Bier konnte man nichts aussetzen.
Zusammengefasst muss man wohl sagen: es gibt bessere türkische Restaurants in Berlin. Zum Beispiel Öz Adana (Reuterstr. 28) mit sehr freundlichen Bedienungen, einer kleineren Karte und liebevoller zubereiteten Speisen. Hasir hat seinen Status und ruht sich ein wenig aus, hat man den Eindruch. Oder vielleicht hatten wir einfach nur Pech an jenem Dienstag…
Hasir Ocakbasi
Adalbertstr. 12
http://www.hasir.de
Preis für 2 Personen: 36,- Euro
Service
Auswahl
Qualität
Restaurant
Preis/Leistung
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