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Strauß, Springbock und Wildebeast

#18 Südafrika

Posted by on 12. Juli 2012

Es war mal wieder Zeit aus dem osteuropäischen Einheitsfleischbrei auszubrechen und so zog es uns an die südlichste Stelle, die beim jetzigen Reisestand zu erreichen ist: Südafrika. Am Kap der Guten Hoffnung versprach schon die Speisekarte mal etwas ganz Neues für unsere Geschmacksknospen zu bieten. Da war auch ein Weg in den Prenzlauer Berg nicht zu weit. Offensichtlich waren wir auch nicht die einzigen, die Gefallen an der Exotik des Speisenangebots fanden. Das manifestierte sich einerseits in der Anzahl reservierter Tische (zum Glück hatten wir auch vorbestellt) und zum anderen an der neuen Rekordmenge an Mitessern (wir waren diesmal zu siebt!). 

Zunächst die Erleichterung: Es gab landestypisches Bier auf der Karte. Obzwar Südafrika natürlich auch für seine Weine bekannt ist, blieben wir dem alten Schema treu, und orderten erstmal Gerstensaft. Sieben Flaschen namibisches Windhoek – importiert durch das Handelskontor Westafrika – sollten es sein. Trinkbar zwar, so das einstimmige Urteil, doch mit 3,50 EUR für 0,33l auch nicht eben ein Schnäppchen. Also wurde in der nächsten Runde mal was Neues probiert. Castle Lager kommt dann auch direkt aus Südafrika. Allerdings genauso teuer und mit seinem dunklen, kräftig-herbem Geschmack auch nicht jedermanns Sache. Na gut, wir sind ja in erster Linie auch zum Essen hier.

Doch was wählt man bei so einer Auswahl? Nicht nur die Speisen waren uns ja unbekannt, schon die meisten Fleischsorten hatten wir nie vorher probiert. “Wie schmeckt wohl so ein Springbock?”, “Was ist denn ein Wildebeast? Achso, Gnu also.” und “Hab ich eigentlich schon mal Straußenfleisch probiert?” waren die Fragen mit denen wir uns konfrontiert sahen. Für Vegetarier – das muss auch erwähnt sein – ist übrigens weder das Restaurant Capetown noch das kulinarische Südafrika besonders empfehlenswert. Uns Allesfressern jedoch war nun die Aufgabe gesetzt, Vorspeise und Hauptmahl so zu wählen, um möglichst viel der Artenvielfalt abzudecken. Also Sosaties (Spieße von Huhn, Strauß und Springbock) als Aperitif und dann noch ein Gnu-Steak hinterher. Oder doch lieber das Carpaccio vom Wildebeast und den empfohlenen Cream Springbock? Zum Glück waren wir ja genug Leute und konnten so ein breites Spektrum abdecken. Auf den Preis haben wir diesmal lieber nicht so genau geachtet, aber für ein gutes Stück Fleisch kann man das auch schon mal zahlen. Überteuert war es ja dann auch nicht.

Generell konnte man sich mal wieder in seinem Klischee bestätigt sehen, dass man in Afrika eben Geduld mitbringen muss. Das lag hier jedoch weniger an der Mentalität der Besitzer, sondern war eher der Tatsache geschuldet, dass eine einzige Kellnerin das ganze – sich gut füllende – Restaurant versorgen musste. So war schon der Biernachschub teilweise etwas zögerlich und aufs Essen warteten wir dann auch geraume Zeit. Immerhin hatte mittlerweile jeder Hunger und das Warten sollte sich lohnen. Sowohl die attraktiv servierten Vorspeisen als auch die exquisit gewürzten Hauptgerichte konnten vollends überzeugen.

Natürlich wurden Vergleiche gezogen: So schmeckte dem einen der Strauß ein wenig nach Leber, der andere empfand den Unterschied vom wilden Gnu zum zahmen Rind dann doch eher gering. Man konnte nun natürlich die Erbse unter der Matratze suchen und bemängeln, dass das Steak nicht wirklich medium – wie bestellt – war oder die Süßkartoffel vielleicht einen Tick zu süß war, aber das würde dem guten Eindruck, den wir von der südafrikanischen Küche gewonnen nicht gerecht werden.

Auch der Nachtisch – Apfel-Streusel-Törtchen und gebratenes Vanille-Eis in Marzipan-Mantel sind vermutlich nicht wirklich typisch südafrikanisch – und der gratis gereichte Grappa waren von erlesener Qualität. Ein wahrlich fürstlicher Ausflug!

CapeTown Restaurant
Schönfließer Straße 15
http://capetown-restaurant.com
Preis für 7 Personen: 264,- Euro

Originalität
Service
Auswahl
Qualität
Restaurant
Preis/Leistung
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