Nach Syrien sollte es diesmal gehen, doch die Reise schien schon von Beginn unter keinem guten Stern zu stehen. Denn die ausgewählte Gaststätte RÄI heißt mittlerweile etwas einfallslos Falafel-in-Berlin, macht zwar immer noch exzellente orientalische Speisen, doch befindet sich – wie der Beirut Teller in der Speisekarte schon vermuten lässt – in libanesischer Hand. Also rasch erneut recherchiert und siehe: natürlich gibt es noch andere Syrer in der Stadt, die ihre Speisen feilbieten. Wir entschieden uns alsdann für das Restaurant mit dem vielversprechenden Namen Damas in Charlottenburg. Um auf der sicheren Seite zu sein, bestätigte auch ein Telefonanruf, dass wir dort wirklich mit syrischen Mahlzeiten versorgt würden.
Als wir dann in der Goethestraße ankamen, wurden wir auch schon von unserem treuesten Mitesser Kaspar erwartet. Syrisches Bier – so es überhaupt welches gibt – stand nicht auf der Speisekarte und für syrischen Kaffee mit Kardamom war es definitiv zu warm. Also erfrischten wir uns wahlweise an deutschem Bier, frisch gepressten Orangensaft oder Apfelsaftschorle. Nicht unbedingt landestypisch, aber ganz passend zu einer eher schicken Gaststätte zwischen Zoo und Savignyplatz. Auch die Speisekarte – und vor allem die Preise darin – wollten diesen Eindruck durchaus nicht zunichte machen. Aber wie oft isst man schon syrisch? Na gut, ein Vorspeisenteller für 24,- EUR muss es ja dann nicht gleich sein, aber ganz aufs Hors d’oeuvre verzichten geht dann auch nicht. Fatayer Sabaneh und Safiha Armanieh erwiesen sich als eine Art dreieckiges Blätterteig-Gebäck mit Fleisch-, Gemüse- und Granatapfelfüllung sowie dünnes Fladenbrot mit an Pastete erinnerndem Aufstrich, der als Schabefleisch übersetzt wurde.
Die Hauptspeisen trugen dann so klangvolle Namen wie Tahir Al Saman, Schecl El Mihschi oder Maloube. Schaaf gab es keins – dahinter verbarg sich allerdings auch Kalb… Wo Kaspar mit seinem Rindfleisch recht zufrieden war und lediglich mangelnde Würze zu beklagen hatte, standen Bas und ich vor ganz anderen Problemen. So entsprach die “Joghurtsuppe” mit gefüllten Okraschoten nicht dem, was Bas sich vorgestellt hatte und ich wusste nicht so recht, wie man sich dem fettigem Gemisch aus Haut und Knochen, den die Wachteln darstellten, nähern sollte. Nun soll das keine Kritik am Restaurant darstellen: Bas hatte offensichtlich die Beschreibung nicht gründlich gelesen und die Wachteln waren durchaus sehr gut zubereitet und auch das Gemüse in der gut gewürzten Sauce war sehr schmackhaft – nur fettige Finger ließen sich nicht vermeiden.
Immerhin gab es diesmal keinen Schnaps zum Abschied und so konnten wir die Radtour quer durch Berlin diesmal problemfrei absolvieren. Schade, dass urlaubsbedingt unsere Weltreise nun erstmal für sechs Wochen ruhen wird – weil wir tatsächlich auf Tour gehen und (getrennt) die halbe Welt von Chicago bis Burma bereisen werden.
Restaurant Damas
Goethestraße 4
Preis für 3 Personen: 91,50 Euro
http://www.berlin-damas.de/
Service
Auswahl
Qualität
Restaurant
Preis/Leistung
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