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10 Gramm

#37 Russland

Posted by on 23. Januar 2013

Russland hatten wir uns ja lange aufgespart. Das größte Land der Erde hätten wir schon vor Monaten (ungefähr zu Zeiten von Ungarn) bereisen können und es zieht sich auch noch die nächsten Monate gen Osten. Aber wir sind ja gerade an einem Punkt angekommen, wo wir die ehemaligen Sowjet Republiken hinter uns lassen und uns dem fernen Osten zuwenden. Also war der Besuch in Russland der Abschluss dieses Kapitels. Von nun an tauchen wir ab in die Garküchen Bangkoks und streifen durch die engen Marktstände Hanois… aber zurück zu Russland.
Das Café Datscha liegt mitten in Friedrichshain und wirkt auch wie eine dieser vielen, sich ähnelnden, Café/Bar/Restaurants mit ein bisschen Sofa, ein paar zusammengewürfelten Tischen und Stühlen, alten Bildern an den Wänden und Gästen, die noch abends um acht Texte durcharbeiten und an ihrem Milchkaffee nippen. Aber das ist ja per se nicht ungemütlich.
Nachdem wir einen Platz gefunden haben, freuen wir uns als erstes über ein neues russisches Bier in unserer Sammlung: Moskwa. Bisher der beste Vertreter russischer Braukunst, der uns untergekommen ist. Als Sakuska (Vorspeise) entschieden wir uns für den klassischen, hier jedoch vegetarischen, Borschtsch: eine in Osteuropa weit verbreitete Rote-Beete-Suppe. Außerdem wählten wir den Vorspeisenteller “Bauer” (es gab auch “Proletariat”, “Intelligenz” und “Kollektiv”) mit kleinen Portionen von Auberginenaufstrich, Kartoffeln, Ziegenkäsesalat, und Schwarzbrot.

Obwohl die Speisekarte viele Erklärungen zu den Gerichten bereit hält, trugen wir der Kellnerin unseren Wunsch nach typisch russischem Essen vor und bekamen fachkundige Anleitung. Judith, unsere einzige Mitesserin diesmal ließ es sich nicht nehmen, das unrussischste Essen der Karte zu bestellen: einen Salat mit Lachsstücken. Aber weder gute Worte noch Hohn und Spott konnten sie von ihrem Vorhaben abbringen. Als Ausgleich bestellten Oleg und ich uns die Speisen mit den allerrussischsten Namen: Scharkoje, sowie die Pelmini- und Wareniki-Mischung “Moskwa”. Letztere sind gefüllte und gebratene Teigtaschen. Nach ersten Erkenntnissen unterscheiden sich die beiden Sorten lediglich dadurch, dass Pelmini mit Fleisch gefüllt werden, während Wareniki vegetarisch zubereitet werden. Scharkoje entpuppte sich als ein kleiner Porzellantopf gefüllt mit Lammstücken sowie Kartoffeln, Auberginen und grünen Bohnen. Abgedeckt war der Topf mit einem Blini, einem russischen Pfannkuchen. Die Speisen waren allesamt nicht schlecht, aber ließen uns auch keine Freudentänze vollführen. Solide Hausmannskost könnte man sagen, leider eher langweilig gewürzt.
Gut war hingegen der Nachtisch: unter dem Namen Babuschka serviert die Küche des Datschas die russische Antwort auf italienisches Pannacotta. Himbeersoße auf köstlicher Dessertcreme (O-Ton Speisekarte). Es schmeckte wie beim Italiener.

Und auch eine weitere russische Spezialität konnten wir natürlich nicht an uns vorbei ziehen lassen. Den Vodka. Hier bietet die Karte neben diversen klaren Varianten auch eher ungewöhnliche Geschmacksvariationen: der eher bräunliche Vodka mit Pinienkernen beispielsweise. Bestellt werden die Schnäpse ganz Original indem man die Grammzahl nennt, die man zu verzehren gedenkt. 4 bzw. 10 Gramm sind Standardmengen und gehen auch gut runter… in diesem Sinne sa sdorowje.

Café Datscha
Gabriel Max Straße 1
http://cafe-datscha.de
Preis für 3 Personen: ~70,- Euro

Originalität
Service
Auswahl
Qualität
Restaurant
Preis/Leistung

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