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Teigtaschen zum selber bauen

#38 Sri Lanka

Posted by on 30. Januar 2013

Nach unserem Exkurs in den Norden nach Russland, ging’s nun eher Richtung Äquator. Südöstlich vor Indien liegt Sri Lanka, im Laufe der Jahrhunderte zu diversen Kolonialmächten gehörend, und unter dem alten Namen Ceylon berühmt für Tee geworden. Da Bas und Johanna regelrechte Fans des sri lankischen Restaurants in der Grünberger Straße waren, scharten wir diesmal auch wieder eine größere Gruppe Mitesser um uns und durften sogar einen Debütant begrüßen. Als Bas und ich – in guter Tradition – als letzte die Gaststätte betraten, hatten die restlichen Mitglieder unserer Essgesellschaft schon eine wahre Batterie an Heißgetränken (natürlich Tee) vor sich aufgebaut, um der deutschen Winterkälte entgegenzuwirken. Bas’ Versuch ein salziges Lassi zu bestellen, wurde ihm von der Bedienung ausgetrieben – zu absurd erschien dieser der Gedanke, dass jemand so etwas wirklich trinken möchte (“Das ist doch nur salzig!”). Ich blieb vorsichtshalber lieber gleich ganz beim Tee, der sich als wahrer Potpourri an Gewürzen herausstellte.
Dann der Blick in die prall gefüllte, informativ gestaltete Speisekarte und schnell war klar, dass man gründlich würde lesen müssen, damit man nicht aus Versehen mit einem südindischen Gericht da säße. Die Auswahl an Vorspeisen war eher dünn gesät und das sri lankische Bier war überklebt – immerhin darum mussten wir uns also heute kaum Gedanken machen. Bei der Wahl der Hauptspeise war auch schnell klar, dass es für die meisten Appe Hoppers werden sollten – eine sri lankische Spezialität, bei der die Speisen aus schalenförmigen Pfannkuchen, die aus Hefeteig mit Reismehl und Kokosmilch hergestellt werden, mit den Händen verzehrt werden. Davor gönnten wir uns noch Elavalu Roti, Gemüseteigtaschen mit einer Sauce aus Tamarinde und Joghurt sowie ein Ceylon-Brot mit Mango-Chutney.
Bei den Appes zur Hauptspeise teilte sich unsere Gruppe dann in drei Fraktionen: einmal gab es Lamm, einmal Rind und einmal blieb es mit Auberginen in Kokosmilch vegetarisch. Dazu wurden Pol Sambole und Sini Sambole gereicht. Bei Sambole handelt es sich um eine Art Dip, die entweder aus Kokosraspeln, Tomatenwürfeln und Chili oder karmelisierten Zwiebeln, Chili, Zucker, Kardamom, Curryblättern, Zimt und Nelken besteht.
Da alles recht flüssig ist und grunsätzlich mit den Händen gegessen wird, gab es natürlich eine ziemliche Sauerei und ein großes Hallo. Zwischendurch war die Verwirrung groß, denn die Kellnerin wirkte leider etwas überfordert. Nicht nur, wurde Bas ein Paulaner als Pils vorgeschlagen, sondern auch mit den eigenen Gerichten kam man kurzzeitig durcheinander. Letztlich löste sich jedoch alles in Wohlgefallen auf. Ja, so satt waren wir, dass sich außer mir keiner einen Nachtisch zutraute. Aber Watelappan klang einfach zu interessant, um es nicht zu probieren. Gut, einen Pudding (hausgemachter Sri Lanka Pudding aus Jaggery, Eiern, Kardamom und der unvermeidlichen Kokosmilch war angekündigt) hatte ich mir anders vorgestellt und der Kardamom war schon sehr dominant, aber ich fand’s dennoch lecker – wenn auch sehr süß. Das Auge brauchte hier allerdings nicht weiter mit zu speisen.

Sigiriya
Grünberger Straße 66
http://www.restaurant-sigiriya.de
Preis für 7 Personen: 123,30 Euro

Originalität
Service
Auswahl
Qualität
Restaurant
Preis/Leistung

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