Mitten im wilden Kreuzberg, im Beton gewordenen Epizentrum der Stadtplanungsutopien des Wirtschaftswunders haben wir in der Vergangenheit ja schon so manchen Schatz gefunden. Angeregt durch die Karl May Lektüre unserer Kindheit wollten wir ins wilde Kurdistan. Wie Kurdistan in unserer Liste auftauchte ist nicht ganz geklärt. Es ist kein Mitglied der UNO und anders als Palästina und Abchasien (das kommt bald) auch nicht auf der Liste der umstrittenen Staaten und Territorien.
Auch im IOC und der FIFA findet sich Kurdistan nicht, dafür gewann die kurdische Fussballauswahl allerdings den diesjährigen VIVA World Cup als Heimmannschaft mit einem 2:1 Sieg gegen die Türkische Republik Nordzypern. Austragungsort war die Autonome Region Kurdistan, das einzige kurdische Autonomiegebiet, gelegen im nördlichen Irak. Von dort kommen auch die Leute, die das Lasan zu dem machen was es ist: ein sympathisches kleines Restaurant, hell wie ein Imbiss und ausgestattet mit freundlichem Personal. Kurioserweise erzählte uns unser Kellner, dass er eigentlich in der Küche stehe und die leckeren Gerichte zubereite, jedoch heute nicht. Warum, das ließ er offen.
Der “eigentliche” Koch konnte uns dann auch direkt als Spezialität des Hauses die Hackfleischspieße (Kebap) empfehlen. Die auf der Rechnung verwendete Bezeichnung Tandur Kebap lässt auf den Einsatz eines Tandur Ofens schließen, gesehen haben wir ihn nicht (in diesem Zusammenhang ist die Liste der Kebaps sehr zu empfehlen). Der Empfehlung folgend bestellten wir verschiedene Spieße (Rind, Lamm und Hähnchen) und eine Variation vegetarischer Gerichte, die auf einer großen Platte gefüllt mit zwei verschiedenen Reissorten gebracht wurden. Dazu gabe es Gurke-Zwiebel-Petersilien Salat. Nach der kleinen Vorspeisenplatte mit Hummus, Foul und anderen Leckereien, die perfekt mit dem frisch gebackenen Brot harmonierte stürzten wir uns also auf den Reisberg mit Fleischtopping.
Der kellnernde Koch hatte nicht zuviel versprochen. Die Fleischspiesse waren sehr lecker und auch der Reis (wir hatten zur Hälfte weißen und Biryani Reis) schmackhaft. Die vegetarischen Gerichte gingen etwas unter, aber Johanna hat sich auch nicht beschwert, ein gutes Zeichen. Zum Abschied wies der kochende Kellner noch einmal eindringlich auf das Party-Angebot hin. Auf Wunsch bekommt man ein ganzes gegrilltes Lamm mit Reis und Brot für 20 Personen geliefert. Einige von uns haben dieses Angebot für 250,- Euro schon ernsthaft im Hinterkopf notiert. Ich freu mich also auf die nächste Feier.
Lasan Restaurant
Adalbertstr. 96
http://www.lasan.net
Preis für 5 Personen: 74,40 Euro
Originalität
Service
Auswahl
Qualität
Restaurant
Preis/Leistung
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