Ganz schön stolz klopften wir uns auf die Schulter: 328 Tage nach unserem wundervollen Start in Kamerun erreichten wir die Halbzeit unserer Erdumrundung. Zeit ein zünftiges Bergfest zu feiern. Natürlich ziemt es sich für ein solches am Mittwoch begangen zu werden – was uns freilich entgegen kam, ist Mittwoch sowieso unser Standardtermin. Und nach Schöneberg ging es natürlich – auch hier keine große Schwierigkeit, sind Berge – dem Stadtteilnamen nach zumindest – in Berlin ja reichlich gesät. Jetzt musste noch das passende Land dazu her. Was kommt einem da eher in den Sinn als Nepal? “Das durchschnittlich höchstgelegene Land der Welt” beinhaltet schließlich sieben der zehn höchsten Berge der Erde und mit dem Mount Everest auch den höchsten Punkt des blauen Planeten überhaupt.
Es ging also ab ins Buddhahaus, wo wir zu fünft – mit Johanna, Judith und Kaspar feierten just unsere treuesten Mitesser das Bergfest mit uns – in authentischer Atmosphäre zwischen Holzmasken und buddhistischen Figuren Platz nahmen. Eine Herausforderung besonderer Prägung stellte die Wahl des Essens diesmal der Form für uns bereit, als dass im Buddhahaus neben nepalesischen auch tibetische und thailändische Speisen feilgeboten werden. Zum Glück gibt es für solche Fälle ja Bas, Mr. Was-ist-denn-so-typisch-für-Land-X. Gepaart mit der Kombination aus Indien- und Nachbarländer-Experte Kaspar und den freundlichen Auskünften des Kellners war diese Hürde also rasch genommen. Mangels nepalesischer Vorspeisen gingen wir direkt in media res und ließen uns diverse Makai Ko Rotis und Dhal Bhats servieren. Dabei handelte es sich um eine Art Pfannkuchen (wir orderten sowohl die aus Mais als auch die aus Reis hergestellte Variante), die mit Fleisch oder Gemüse in einer Art Curry-Sauce belegt waren bzw. um kleine Schälchen mit Fleisch- und Gemüse-Eintöpfen gefüllt zu denen Reis serviert wurde.
Aufgrund des Fehlens landestypischen Biers auf der Karte griffen wir dieses Mal vornehmlich zu Tees, die aus Ingwer und anderen Gewürzen hergestellt wurden. Dabei kann es durchaus als bemerkenswert gelten, dass sich trotz fünf – dem Alkoholkonsum normalerweise nicht abgeneigten – Personen diesmal kein einziges Rauschgetränk auf unserer Rechnung findet.
Was die Qualität des Essens angeht, waren wir zum einen unschlüssig, ob das Huhn in einem der Dhal Bhats nur eigentümlich schmeckte oder ob das Fleisch womöglich doch verdorben war. (Von Nicht-Muttersprachlern in meinem Freundeskreis also wahlweise als “dead” oder “kaputt” bezeichnet.) Am Rest des Essens gab es bis auf mangelnde Schärfe (man verspricht sich in so einem Land doch ein bisschen mehr) und allgemein etwas schwacher Würzung wenig auszusetzen, wobei die “Pfannkuchen” dann – neben der Fragestellung bezüglich des Zustands des Hühnerfleisches – den meisten Diskussionsstoff boten. War nun dieser oder jener aus Mais? Schmeckte nicht der aus Reis ein bisschen besser? Habt Ihr auch bemerkt, dass der Mais-Fladen im Mund noch so ein bisschen aufquellt?
Mittlerweile anscheinend zum Nachtischverantwortlichen der Runde erkoren, blieb das Ordern eines Desserts ein weiteres Mal an mir hängen und so ward ein Shikarni bestellt, bei dem es sich um einen mit Zimt, Mandeln und Kokos gewürzten Joghurt handelt. Im Gegensatz zu dem kritisch beäugten und verkosteten Kardamompudding aus Sri Lanka fand diese Nachspeise großen Anklang unter den Mitreisenden. Umso größer dann die Freude als zur Rechnung – statt den in manchen Kulturen unvermeidbaren Schnäpsen – eine kleine Version dieser Süßspeise für alle Anwesenden gereicht wurde.
Buddhahaus
Akazienstraße 27
http://www.buddhahaus.com
Preis für 5 Personen: 69,30 Euro
Service
Auswahl
Qualität
Restaurant
Preis/Leistung
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